WIDERSETZEN: Mietendemo Samstag 14. April 2018

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WIDERSETZEN – Gemeinsam gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn

In Berlin werden Menschen durch steigende Mieten verdrängt. Mietwohnungen werden in Eigentum umgewandelt. Nachbarschaften werden zerstört. Soziale Einrichtungen und Gewerbetreibende finden keine bezahlbaren Räume mehr. Die Obdachlosigkeit wächst. Rassismus und Diskriminierung erschweren zusätzlich die Wohnungssuche. Selbst am Stadtrand gibt es kaum noch bezahlbaren Wohnraum. 74% sehen in den hohen Wohnkosten eine Gefahr, die Wohnung zu verlieren oder zu verarmen.* Fast die Hälfte der Berliner Mieter*innen befürchtet, sich in den nächsten 2 Jahren die Wohnung nicht mehr leisten zu können.**

Diese Misere hat System!

In dieser Gesellschaft wird mit Wohnungen und dem öffentlichen Raum Geld gemacht. Wohnungen werden wie Waren gehandelt, die den Profit steigern sollen. Immer mehr Einkommen geht für die Miete drauf. Mieter*innen konkurrieren um sogenannten günstigen Wohnraum oder Sozialwohnungen, die Mangelware geworden sind. Aber menschenwürdiges Wohnen ist ein Grundbedürfnis und Menschenrecht. Deshalb muss das Prinzip „Profit vor Menschen“ abgeschafft werden.

Für eine solidarische Stadt,

  • die kein Geschäftsmodell ist, sondern Lebensraum für Alle – unabhängig z.B. von Herkunft, Sprache, Alter, Behinderung oder Einkommen,
  • in der die Häuser fürs Wohnen und nicht für den Profit gebaut werden,
  • in der Menschen nicht mehr in Notunterkünften und Heimen leben müssen,
  • und in der Wohnraum Allgemeingut wird.

Wir fordern einen radikalen Kurswechsel in der Wohnungs- und Mietenpolitik!

Widersetzen wir uns!

Für diese Stadt wollen wir gemeinsam kämpfen! Seite an Seite, solidarisch – schon betroffen oder nicht. Immer mehr Menschen wehren sich selbstorganisiert in Hausgemeinschaften, Initiativen, vor Gericht oder auf Demonstrationen. Sehr oft mit Erfolg: Widerstand lohnt sich!

Kommt zur DEMONSTRATION AM SAMSTAG 14. APRIL UM 14 UHR AM POTSDAMER PLATZ.
Setzt euch in euren Kiezen zusammen zu den berlinweiten AKTIONSTAGEN VOM 4. BIS ZUM 14. APRIL 2018.

* Quelle: Caritas-Studie Januar 2018
** Quelle: Forsa-Umfrage März 2017

Wohngemeinschaft in Weissensee von Zwangsräumung bedroht

http://zwangsraeumungverhindern.blogsport.de/2013/10/20/wohngemeinschaft-in-weissensee-von-zwangsraeumung-bedroht/

Re­de­bei­trag der Wohn­ge­mein­schaft „B59“ aus Wei­ßen­see zur „Wem ge­hört Ber­lin“-Demo

In­zwi­schen soll­te fast allen Men­schen in Ber­lin klar sein, dass städ­te­bau­li­che Auf­wer­tungs­pro­zes­se nicht hin­ter der In­nen­stadt Halt ma­chen. Das Ge­spenst der Gen­tri­fi­zie­rung geht über­all in der Stadt um. Nicht zu­letzt Zwangs­räu­mun­gen wie die von Ro­se­ma­rie F. In Rei­ni­cken­dorf oder von Tom in Span­dau zei­gen, dass in jedem Teil Ber­lins ver­sucht wird, den höchst­mög­li­chen Pro­fit aus dem be­ste­hen­den Wohn­raum oder dem Stadt­raum im all­ge­mei­nen zu schla­gen.

Auch bei uns in Wei­ßen­see ist das nicht an­ders. Seit ei­ni­gen Jah­ren wird der Stadt­teil zwi­schen Prenz­lau­er Berg und Stadt­rand für den Im­mo­bi­li­en­markt zu­se­hends in­ter­es­san­ter. An jeder Ecke sprie­ßen neue Ei­gen­tums­bau­ten aus der Erde und die Mie­ten stei­gen un­auf­hör­lich. Hier kann reich­lich ver­dient wer­den und da wun­dert es nicht, dass sich im Stadt­teil viele alte Be­kann­te tum­meln. In Wei­ßen­see bauen z.B. die Ent­mie­tungs­spe­zia­lis­ten von Zie­gert, eine Firma des KvU-​Ei­gen­tü­mers Si­mon­cic sa­niert flei­ßig Alt­bau­ten und auch die Bay­ri­sche Haus­bau, die die Es­so-​Häu­ser in Ham­burg ab­rei­ßen möch­te, ist ver­tre­ten.

Of­fen­sicht­lich wünscht sich nun auch unser pri­va­ter Ver­mie­ter im An­ge­sicht der vie­len be­kann­ten Namen ir­gend­wann ein­mal selbst bei den ganz Gro­ßen mit­spie­len zu dür­fen. Al­ler­dings ste­hen ihm bei sei­nem Pro­fit­stre­ben seine jet­zi­gen Mie­tern und vor allem un­se­re Wohn­ge­mein­schaft in der Ber­li­ner Allee 59 im Weg. Waren wir in den letz­ten Jah­ren schon öf­ters Schi­ka­nen aus­ge­setzt, geht es jetzt ums Ganze. Unter dem Vor­wand der un­er­laub­ten Un­ter­ver­mie­tung hat unser Ver­mie­ter Klage ein­ge­reicht und uns droht im schlimms­ten Falle die Zwangs­räu­mung. Doch wir sind nicht be­reit, uns ein­fach so zu er­ge­ben und haben uns ent­schie­den, ge­mein­sam mit dem Bünd­nis „Zwangs­räu­mun­gen Ver­hin­dern“ für un­se­re Woh­nung zu kämp­fen. Wir wol­len den ge­sam­ten Zwangs­räu­mungs­pro­zess po­li­tisch be­glei­ten und so un­se­rem Ver­mie­ter zei­gen, was wir von sei­nen Me­tho­den hal­ten – näm­lich gar nichts. Dabei brau­chen wir na­tür­lich eure Un­ter­stüt­zung; am bes­ten schon zu un­se­rem Pro­zess am 20.​11.​2013 ab 10:00 am Amts­ge­richt Wei­ßen­see.

Die ge­gen­sei­ti­ge Un­ter­stüt­zung und Ver­net­zung ist dabei umso wich­ti­ger für uns, da un­se­re Woh­nung Mitte Sep­tem­ber auf­grund eines tech­ni­schen De­fekts na­he­zu kom­plett aus­ge­brannt ist. Wir kämp­fen somit nicht mehr für eine Woh­nung, in der wir woh­nen, son­dern für eine, in die wir nach der Kern­sa­nie­rung wie­der zu­rück wol­len. Dass unser Ver­mie­ter die­sen Wunsch nicht teilt und in dem Brand eher die Chan­ce sieht, uns end­gül­tig los­zu­wer­den, daran be­steht kein Zwei­fel. Doch wir las­sen uns nicht un­ter­krie­gen. Ob Zwangs­räu­mung oder Feuer, wir wol­len un­se­re Woh­nung in Wei­ßen­see be­hal­ten. Das kön­nen sich unser Ei­gen­tü­mer Herr Ull­rich und die Haus­ver­wal­tung von Leh­mann und Tho­mas schon jetzt hin­ter die Ohren schrei­ben. Ge­nau­so wie die Auf­wer­tung kennt auch der Wi­der­stand da­ge­gen keine Gren­zen; Ob Wei­ßen­see, Neu­kölln oder Span­dau – Wir blei­ben alle!